Eine Freundin hat vor ein paar Monaten entschieden, sich von ihrem Mann zu trennen. Trotz Kindern. Ohne zu wissen, wie es weiter geht und mit grosser Angst vor dem Alleinsein.
Danach sagte sie einmal: „Es fühlt sich an, als hätte ich einen Tsunami durchs Leben meiner ganzen Familie geschickt.“ Alles fühle sich schwer an und gleichzeitig so frei und positiv wie seit langem nicht mehr.
Und dann: Die harte finanzielle Realität: „Mist, das wird ganz schön knapp.“ Existenzängste plagen sie und ihr wird das wahre Ausmass ihrer Abhängigkeit allmählich bewusst, gerade mit den Kindern. Obwohl sie immer gearbeitet hat und einen kleinen Notgroschen auf der Seite hat.
Der Tsunami ist vorübergezogen und die Folgen treten zum Vorschein. Jetzt heisst es: Schritt für Schritt aufräumen! Daran wird kein Weg vorbeiführen.
Erste Schritte nach der Trennung: So bringst du deine Finanzen in Ordnung
Ob Scheidung einer Ehe oder Trennung in einer Konkubinatsbeziehung: die finanziellen Auswirkungen sind Fakt. Und besonders für Frauen können sie existenzbedrohend sein. Denn:
- Viele Frauen arbeiten Teilzeit oder verzichten wegen der Familie ganz auf Erwerbstätigkeit. ➡️ Weniger Einkommen, kein eigenes Erspartes und schlechtere Altersvorsorge… wir alle kennen es inzwischen!
- Finanzielle Absprachen wurden oft nicht schriftlich geregelt ➡️ Das erschwert eine faire Aufteilung im Nachhinein.
- Es fehlt der Überblick: Wer zahlt was? Wem gehört was? Was läuft auf wessen Namen? ➡️ Ohne vollständige Unterlagen wird es schwer, Ordnung zu schaffen.
1. Schritt: Finanzielle Übersicht nach der Trennung – dein erster Reality Check
Der allererste und wichtigste Schritt: Verschaff dir Klarheit über deine aktuelle finanzielle Situation
- Was hast du monatlich an Einnahmen (Lohn, Unterhalt, Kinderzulagen)?
- Welche Fixkosten trägst du bereits oder bald alleine (Miete, Strom, Versicherungen)?
- Welche gemeinsamen Ausgaben müssen geregelt werden, bspw. für Kinder?
Ja, es kostet Überwindung, sich hinzusetzen und Zahlen zu sortieren, besonders mitten im Gefühlschaos. Aber genau das ist der Moment, in dem du die Kontrolle zurückholst.
Wenn möglich, ist es hilfreich, diese Klärung gemeinsam mit dem/der Ex-Partner*in durchzugehen. Falls das nicht möglich ist, kann eine Mediation oder rechtliche Beratung helfen, faire Lösungen zu finden.
Damit das gelingt und damit du selbstständig den Überblick bekommst, brauchst du die richtigen Dokumente, daher findest du hier unsere Checkliste mit Unterlagen für den finanziellen Überblick bei einer Trennung:
✅ Checkliste für deine finanzielle Übersicht bei Trennung - diese Dokumente benötigst du
- Lohnabrechnungen beider Partner der letzten 3-6 Monate
- Nachweise über gemeinsames Vermögen mit entsprechenden Kontoauszügen (Sparbücher, Depots, Wertschriften)
- Beiträge für private Altersvorsorge (Pensionskasse und Säule 3a)
- Belege für allfällige Kinderbetreuungskosten (Kita, Hort etc.)
- Belege über Krankenkassenprämien (inkl. individueller Prämienverbilligung falls vorhanden)
- Prämien für Hausrat- und Haftpflichtversicherung sowie allfälliger weitere Versicherungen (z.B. Rechtsschutz)
- Kreditverträge und Darlehensunterlagen (auch gemeinsame Schulden)
- Mietvertrag oder Hypothekarkosten bei Immobilieneigentum
- Steuerrechnungen
- Dokumente über bspw. gemeinsames Auto oder andere gemeinsame Vermögenswerte
Hole dir die Checkliste hier kostenlos als PDF-Download zum ausdrucken:
2. Schritt: Budget erstellen nach der Trennung – realistisch und zukunftsgerichtet
Jetzt geht es ans Eingemachte: Erstelle ein neues Budget, das deine veränderte Lebenssituation widerspiegelt. Denn mit einem realistischen Budget nach der Trennung legst du den Grundstein für deine finanzielle Unabhängigkeit.
- Nutze Tools wie budgetberatung.ch oder einfache Excel-Vorlagen.
- Regle insbesondere die Kinderfinanzen: Wer zahlt was (z.B. Versicherungen, neue Kleider, etc.)? Wer erhält Kinderzulagen?
💡 Und noch ein Pro-Tipp: So ein Budget ist so oder so immer sinnvoll – in jeder Lebenslage! Also warte nicht, bis du es dringend brauchst. Sollte es mal so weit sein, hast du diesen Punkt bereits erledigt. 😉
3. Schritt: Budget regelmässig überprüfen und Kontrolle behalten
Wenn alles geplant und geregelt ist: Kontrolliere dein Budget regelmässig. Setze dir in deinem Kalender einen fixen Termin, an welchem du deine Ausgaben überprüfst, z.B. alle 3-6 Monate. Gibt es Änderungen bei den Einnahmen oder Ausgaben? Hast du die variablen Kosten richtig eingeschätzt?
Falls „vergessene“ Ausgaben aufgetaucht sind, plane diese zukünftig im Budget ein: Geburtstagsgeschenke für Freunde, Lagerbeiträge, Vereinskosten der Kinder etc.
Aber was kommt nach dem ersten Überblick? ➡️ Dein Weg zur echten Unabhängigkeit
Die Zahlen sind sortiert, das Budget steht – und jetzt? Jetzt kommt der nächste Schritt: Du willst nicht nur durchkommen. Du willst vermeiden, jemals wieder in eine solche Abhängigkeit zu rutschen. Hier kommt das Konzept ins Spiel, das für viele Frauen ein Gamechanger ist:
Schritt 4: Fuck‑You‑Money aufbauen - dein Sicherheitsnetz für die Zukunft
„Fuck‑You‑Money“ klingt provokativ, ist aber ein zutiefst befreiendes Konzept. Es bedeutet nicht, reich zu sein. Sondern ein finanzielles Polster zu haben, das dich schützt. In kritischen Lebenssituationen wie einer Trennung, einem Jobverlust oder toxischer Abhängigkeit kannst du sagen: „Ich gehe. Ich kann. Ich muss niemanden um Erlaubnis fragen.“
Es geht um Freiheit – finanzielle wie emotionale. Und es beginnt mit kleinen Schritten.
📖 Lies hier meinen Beitrag: Fuck-You-Money – Dein Notgroschen für den Neuanfang
Also, wie kann ich als Frau mein Geld nach der Trennung anlegen? Der Weg dahin beginnt nicht mit grossen Summen, sondern mit klugen Entscheidungen:
So startest du deine finanzielle Unabhängigkeit – Schritt für Schritt:
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Eigenes Konto einrichten
Laufen bisher alle Finanzen über gemeinsame Konten, fehlt dir der klare Blick auf dein eigenes Geld. Ein eigenes Konto gibt dir Unabhängigkeit, Übersicht und vor allem: die volle Kontrolle über dein Geld. -
Sparziel setzen
Starte dein „Fuck‑You‑Money“: transferiere monatlich einen fixen Betrag von deinem Gehalt auf dein Fuck-You-Money-Konto. -
Fixkosten radikal prüfen
Krankenkasse, Handy, Strom, Abos: was nicht nötig ist, fliegt raus. Jeder gesparte Franken stärkt dein «Fuck-You-Polster». -
30 Tage lang Ausgaben tracken
Führe ein Haushaltsbuch – auf Papier, in einer App oder Excel. Schreib alles auf. Ja, wirklich alles. Du wirst überrascht sein, wo dein Geld versickert. -
Finanzwissen aufbauen
Budgetplanung, Altersvorsorge, Investieren: Wissen macht unabhängig. Podcasts, Bücher, Blogs: Alles zählt. -
Fuck‑You‑Money gezielt investieren
Sobald dein Polster gross genug ist und du das Wissen aufgebaut hast, kannst du einen Teil davon in ETFs oder andere breit gestreute Anlagen investieren. So wächst dein Geld langfristig – und deine Freiheit gleich mit.
Eine Trennung ist nie schön. Aber sie kann – wie bei meiner Freundin – ein Befreiungsschlag sein. Ganz besonders, wenn man vorbereitet ist.
Meine Freundin hat die Entscheidung bis jetzt nicht bereut. Es ist eine schwierige Zeit, aber es geht vorwärts. Und gerade finanziell fühlt sie sich trotz weniger Geld und viel Verzicht so emanzipiert wie nie zuvor: «Weisst du, Corinne, jetzt habe ich es selbst im Griff! Was für ein gutes Gefühl.»
Frauen, kümmert euch um euer Geld, nicht erst, wenn’s brennt, sondern jetzt. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist nicht Luxus. Sie ist Überlebensstrategie. Und ein verdammt gutes Gefühl. Fuck-You-Money ist Freiheit. Auch in der Liebe.
Warte nicht länger und verschaffe dir noch heute Klarheit! 💁♀️
Bringe Ordnung in deine Finanzen, finde deine verborgenen Lücken und starte mit dem Aufbau deines Fuck-You-Moneys: Ganz einfach mit dem kostenfreien Mini-Online-Kurs „Cash-Heldin“.
